Freitag, 31. August 2018

Rezept: Zucchini-Schnittlauch-Tarte

Zucchini-Schwemme (2)


Zutaten (1 Blech)

1 Handvoll Radieschen/Person
2 Handvoll Babyspinat/Person
Balsamico

1 mittelgroße Zucchini
1 fertiger Pizzateig (rechteckig)
1/2 Kochsahne
1 Mozzarellakugel
1 Handvoll entkernte Oliven
Schnittlauch (frisch)
2 EL gemischte Körner/Samen

Zubereitung

Pizzateig auf einem Backblech mit Backpapier ausrollen und mit Kochsahne bestreichen. Schnittlauch kleinschneiden und darauf verteilen. Mit Samen/Körnermischung bestreuen. Zucchini in Scheiben schneiden und den Teig damit belegen. Oliven ebenfalls verteilen. Mozzarella in kleine Stücke schneiden und über die Tarte streuen.

20 min bei Ober- u. Unterhitze backen.

Radieschen halbieren und Spinat waschen. Mit Balsamico beträufeln. Die Tarte dazu anrichten.

 

Guten Appetit!

Mittwoch, 29. August 2018

Rezension: Roma Nova (Judith Vogt)

"Wo ist dein Herz?" - "Es ist verrostet."

Allem voran an ganz großes Dankeschön an die Autorin, an Bastei Lübbe und an LovelyBooks, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte!
 
Eigentlich ist Science Fiction ja nicht so meins. Wirklich nicht. Aber das Imperium Romanum als Planet im Sternenhaufen des Mare Nostrum? Das musste ich, als Geschichtsfan und Buchsüchtige, natürlich mal ausprobieren!
 
(c) Thalia.de
Taschenbuch: 11,00 €
E-book: 8,99 €
 
 

Klappentext

Das Römische Imperium hat das All in Besitz genommen. Seine Legionen haben Planeten erobert, fremde Völker unterworfen und versklavt. Doch im Hades, einem Schwarzen Loch am Rande des Mare Nostrum, lauern dämonische Kreaturen, die nur darauf warten, Rom für immer von der Sternenkarte zu löschen. Und auch auf dem Planeten selbst brodelt es: Der Gladiator-Sklave Spartacus will sich nicht länger seinem Schicksal ergeben und zettelt einen Aufstand an … (Thalia.de)
 

Cover

Das Cover zeigt sowohl klassizistische wie futuristische Elemente und zeigt so voll und ganz das Universum, das Judith Vogt geschaffen hat. Man glaubt sich im Regierungsbezirk Washington D.C.s in tausend Jahren. Gleichzeitig ist die Szene in einen goldenen Hoffnungsschimmer getüncht. Passt prima zum Buch! (Der Roman basiert ursprünglich auf einem Concept Design eines Regisseurs.)
5 Sterne
 

Inhalt

Die Patriziertochter widersetzt sich dem Befehl ihrer Mutter und wohnt einem rauschenden Fest auf dem Raumschiff ihres Vater Lucius Marinus bei. Doch das Fest steht unter keinem guten Stern: dämonische Krieger durchdringen die Energieschilde und stürzen sich auf die Besatzung und die Gäste. Auf der Flucht wird der Sklave Ianos zwar niedergeschlagen, doch die geheimnisvolle Sklavin des Legaten Lucius Marinus, Morisa, lässt ihn am Leben und überreicht ihm stattdessen ein Amulett. Zusammen mit Constantia und ihrem Vater gelingt Ianos die Flucht. Seine Belohnung: er darf Gladiator werden. Währenddessen spinnt Morisa ihre Fäden von der düsteren Hades-Galaxie aus und übt Rache an Lucius Marinus und seiner Familie. Bald befällt ein seltsamer Fluch die Familie und Constantia trifft Ianos, der in der Arena im sein Leben kämpft, im Traum wieder...
4,5 Sterne
 

Erzählstil und Handlung

Die Handlung dreht sich einerseits um Morisas Rache, die diese von weit entfernt an der Marinerfamilie übt. Andererseits geht es auch um die Verteilung der sechs göttlichen Herzen unter den Gladiatoren, die sich zur Unterhaltung des römischen Publikums bis auf den Tod bekämpfen. Das Bindeglied sind Constantia und Ianos, die seit ihrer Flucht vor den Hadesdämonen auf geheimnisvolle Art und Weise verknüpft sind. Ist es Liebe oder hat es mit Morisas Fluch zu tun?
Das Rom in der Zukunft ist authentisch und völlig funktionsfähig. Es ist glaubwürdig, dass es dieses Imperium Romanum geben wird, das einen ganzen Planeten verschlugen und mehrere Sonnensysteme versklavt hat. Wir erleben einen guten Mix aus Science Fiction Tech und römischer Kultur und Gesellschaft. Interessanter Weise passen diese beiden scheinbaren Gegensätze perfekt zusammen!
Judith Vogts Erzählung ist voller Details (von "Flughundmolke" bis hin zu Piercings, die Energieschhilde aktivieren), Phantasie und Spannung. Die Autorin erzählt rasch, realitätsgetreu und packend. Ich musste das Buch in einer Nacht durchlesen - der Schlaf hat darunter allerdings ein bisschen gelitten.
4 Sterne
 

Charaktere

Die Charaktere sind in meinen Augen der Schwachpunkt des Buches. Das Hightlight (und das einzige dieser Art) ist Constantia, die Patriziertochter. Viele Elemente der Geschichte wirken auf ihre Persönlichkeit ein:
- ihr unbedeutender Platz als Frau in der römischen Gesellschaft, den sie zunächst akzeptiert;
- ihre plötzliche, unerwartete Verbindung zu Iaonos, die sie ängstigt, aber auch neugierig macht und ihr zeigt, dass Sklaven auch Menschen sind;
- ihre neuste Anschaffung, eine Maske, die sie zu ihrer Dienerin macht, und mit der sie sich freier in Rom bewegen kann;
- und nicht zuletzt Morisas Fluch, der sie schwächt und zu einem frühen Ende verdammt, was ungeahnte Kräfte in ihr weckt.
Alles in allem macht Constantia als Einzige einen Wandel über die Dauer der Geschichte mit. Dieser ist natürlich durch ihre Ausgangsposition begünstigt, doch da andere Charaktere fast ebenso viel "Pagetime" haben wie sie, hätte ich mir gewünscht, dass sich auch Ianos, Spartacus, Morisa und Marius entwickeln. Was sie leider, in meinen Augen, nur minimal, wenn überhaupt tun.
3 Sterne
 

Fazit

Judith Vogt beschert uns mit Roma Nova eine unterhaltsame und packende Fantasy-Geschichte, die uns zugleich in die Zukunft und ins Alte Rom entführt. Alte Traditionen (Gladiatorenkämpfe) werden nicht nur aufgegriffen, sondern aufgepeppt (Mediatisierung, göttliche Herzen). Zwischen Technik, Magie, Gewalt und Gefühlen muss Constantia ihren Platz in der Welt finden. Judith Vogt hat viele Ideen, die dieses Buch lebendig werden lassen, die ich hier allerdings nicht alle ansprechen werde. Entdeckt sie doch selbst, indem ihr das Buch lest! Ich sehe viel Potential für eine Fortsetzung, besonders in Constantias Bruder Marius und der "Unterwelt" Roms.
4 Sterne
 
 
[Diese Rezension beruht auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung und wurde in keiner Weise durch die Bereitstellung des kostenlosen Leseexemplars beeinflusst.]

Dienstag, 28. August 2018

Rezension: Filmpferd in Not (Antje Szillat)

Zufriedenstellender Einstieg in eine neuen Pferdebuchreihe

Zu Beginn ein großes Dankeschön an die Autorin Antje Szillat, den dtv Junior Verlag und an LovelyBooks für die Möglichkeit, an dieser Leserunde teilnehmen zu dürfen.
 
Filmpferd in Not ist der erste Band einer neuen Pferdebuchreihe um die drei Jugendlichen Mila, Kata und Nelly, das Casparon-Gestüt mit seinen edlen Pferden und die DreamLand-Filmstudios. Pferde und ein Filmstudio? Das klingt nach einem Rezept für ganz viel Lesespaß für Pferdefans!
 
(c) Thalia.de
Gebundene Ausgabe: 9,95 €
E-book: 8,99 €
Hörbuch: 6,65 €
 
 

Klappentext

Mila, Kata und Nelly sind begeisterte Reiterinnen und verbringen jede freie Minute auf dem Gestüt Casparon, wo auch die Pferde des benachbarten DreamLand-FilmStudios eingestellt sind. Doch hinter der Traumkulisse warten dunkle Geheimisse und spannende Kriminalfälle auf die drei Pferdefreundinnen! Mila freut sich wahnsinnig auf ihr Praktikum auf dem Gestüt. Doch dann entdeckt Mila den völlig verstörten Hengst Rashun, dessen Box so gar nicht zu dem sonst so vorbildlichen Gestüt passt. Zusammen mit ihren neuen Freundinnen setzt sie alles daran, hinter das Geheimnis des jungen Filmpferds zu kommen, und riskiert dafür alles ... (Thalia.de)
 

Cover

Das Cover reiht sich ein in die geschmackvollen und schlichten Cover so viele Pferdebuchreihen und bringt dennoch ein Klecks Neuheit mit dem bunten Farbfleck samt Klappe und Kamera. Und so ein süßes Pferd! Als Jugendliche hätte ich bestimmt danach gegriffen!
4,5 Sterne
 

Inhalt

Mila ist neu in der Stadt und tritt auf dem Gestüt Casparon ihr freiwilliges Ferienpraktikum an. Nachdem sie auf recht ungeschickte Weise Bekanntschaft mit Kata, Nelly und Katas Schwester Saskia (Influencerin) gemacht hat, entdeckt sie einen seltsamen Verschlag im Hauptstall, der so gar nicht zu dem Pikobello-Image des Gestüts passt. Mila möchte natürlich herausfinden, was sich in dem Verschlag verbirgt und ist aufgebracht: wie kommt man dazu, ein Pferd so einzusperren? Voller Tatendrang legt sie alles daran, Rashun zu befreien. Ob ihr Kata, Nelly und der mysteriöse Stuntman Leo zu Hand gehen werden?
4 Sterne
 

Erzählstil, Charaktere und Handlung

Für einen guten Einstieg in eine neue Pferdebuchreihe ist in diesem Buch alles gegeben.
Die Hauptcharaktere Mila, Kata und Nelly sind äußerst sympathisch, lebendig und authentisch, obwohl die drei doch sehr verschieden aufwachsen. Dennoch werden sie schnell Freundinnen und stecken den Leser mit ihrer Begeisterung für das Reiten regelrecht an.
Das Umfeld, in dem die Geschichte angesiedelt ist, bringt auch viel frischen Wind in das Pferdebuchgenre. Filmpferde und ein Filmstudio versprechen viele Abenteuer und eine bisher wenig bereiste Welt in diesem Genre.
Gerne hätte ich allerdings noch ein bisschen mehr über die Hauptpersonen und das Gestüt bzw. dessen Besitzer erfahren und noch ein paar kurze Einblicke in den Gestütsalltag gehabt, bevor die Action so richtig losgeht.
Antje Szillat wählt eine flotte Erzählweise, die den Leser sofort mitreißt. Natürlich wollen wir wissen, was sich nun hinter Rashun verbirgt!
(4 Sterne)
 
Das einzige echte Manko ist die doch sehr schnelle Auflösung des Problems. Ein oder zwei Kapitel mehr hätte das Buch schon vertragen, um den Konflikt etwas mehr aufzubauschen. Deshalb einen Punkt Abzug in dieser Kategorie).
3 Sterne
 

Fazit

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, da es ein kurzweiliges und munteres Abenteuer ist. Ich habe mich in meine Jugend zurückversetzt gefühlt, in der ich bis tief in die Nacht Bille und Zottel oder Pferdeparadies Weidenhof gesuchtet habe. Antje Szillat legt hier den Grundstein für eine unterhaltsame Jugendbuch/Pferdebuchreihe. Wenn der flotte Erzählstil beibehalten und noch ein paar mehr Details dazukommen werden, kann nichts schiefgehen.
3,75 Sterne
 
[Für diese Rezension wurde mir ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Diese Rezension beruht auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung und ist dadurch nicht beeinflusst.]

Freitag, 24. August 2018

Rezept: Veggie Bowl mit Curry-Tofu und Humus

Veggie Bowl Test (1)

Ich hatte ja bereits angekündigt, dass ich mich mit dem Foodtrend Veggie Bowls näher befassen möchte. Für jemanden wie mich, der Kohlenhydraten niemals abgeneigt ist ;), ist diese Ernährungsweise eine gute Möglichkeit, nach und nach den Anteil der Kohlenhydrate an meinem Essen zu verringern. Mir geht es weniger ums Abnehmen, als darum, gesund und ausgewogen zu leben. Wenn sich das Gewicht dabei halten lässt, umso besser.
 

Rezept Nr. 1: Quinoa Bowl mit Curry-Tofu und Humus

 

Zutaten

200 g Tofu
150 g Kichererbsen aus der Dose
1 Handvoll grüne Bohnen
1/2 Gartengurke
1/2 rote Paprika
5 Radieschen
2 kleine Karotten
1 kleines Wasserglas Quinoa
1 EL Kapern
2 EL Sojasoße
5 EL Olivelöl
1 TL Curry
1 TL Paprikapulver, scharf
Pfeffer

Zubereitung

Am Vortag, den Tofu würfeln und in einen Gefrierbeutel geben. 1 EL Olivenöl, Curry und Paprikapulver dazugeben. Den Tofu im geschlossenen Beutel so lange leicht kneten, bis sich die Marinade um jeden Würfel gelegt hat. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Der Tofu stellt in dieser Veggie Bowl unsere Ration Proteine dar.
 
Quinoa nach Packungsanweisung aufkochen. Sojasoße und 2 EL Olivenöl darunter geben und nach Belieben würzen. Quinoa sind sehr gesunde Kohlenhydrate mit viel Eisen und Balaststoffen.
 
Bohnen kipfeln und 20 min in Salzwasser kochen. Wasser abgießen und Bohnen kurz in Butter schwenken.
 
Für den Humus, Paprika würfeln und von den Karotten ca. 1 Handvoll mit einem Sparschäler dazugeben. Kichererbsen, Olivenöl und Kapern hinzufügen und mit einem Stabmixer zerkleinern, bis eine sämige Masse entsteht. Leguminosen wie Kichererbsen und Bohnen liefern viele wichtige Nährstoffe und fördern das Sättigungsgefühl.
 
Gurke, Radieschen und den Rest der Karotten klein schneiden.
 
Alle Zutaten in einer Schüssel getrennt anrichten.

 

Guten Appetit!

Sonntag, 19. August 2018

Rezept: Zucchinilasagne

Zucchinischwemme - was nun? (1)

Wir Hobbygärtner kennen sie alle: die altbekannte Zucchinischwemme im August. Jedes Jahr auf's Neue nehmen wir uns vor, weniger Zucchini zu pflanzen. Und alle Jahre wieder produzieren die pflegeleichten Pflanzen viele Früchte. Schön anzusehen sind sie ja, mit ihren gelben Blumen. Und lecker oberdrein!
 
Wenn ihr ratlos seid, was ihr mit den guten Stücken anfangen sollt, ist diese Rezeptreihe genau das Richtige für euch! Begleitet mich auf meiner Mission, den Zucchiniberg in meinem Kühlschrank zu bewältigen!
 
Kleiner Tipp am Rande: wenn ihr die Zucchini jung erntet (etwa 20 cm Länge), sind sie zarter und ihr müsst weniger Masse verarbeiten.
 

Rezept Nr. 1: Zucchinilasagne

 
 

Zutaten

1 große Zucchini (30 cm)
2 mittelgroße Tomaten
1 rote Paprika
1/4 Fenchelknolle
1 Wasserglas grüne Linsen
250 g Kochsahne
2 Ballen Mozzarella
1/2 Dose Tomatensoße
1 TL Oregano
1 TL Chiliflocken
Knoblauchöl

Zubereitung

Für die Füllung, Linsen nach Packungsanleitung zubereiten. Tomaten, Paprika und Fenchel fein würfeln und mit Gewürzen unter die Tomatensoße heben. Wir brauchen für diese Lasagne weniger Soße, da die Gemüse noch einiges an Flüssigkeit abgeben werden. Linsen unter die Soße geben. Alternativ zu den Linsen könnt ihr auch Sojabolognese oder Tofuwürfelchen nehmen.
 
Die Auflaufform mit Öl bestreichen. Die Zucchini der Längs nach in feine Scheiben schneiden. Mozzarella würfeln.
 
Die Auflaufform mit einer ersten Lage Zucchini auslegen. 1/3 der Füllung darauf geben. Ein paar Würfel Mozzarella darüber streuen. Die zweite Lage Zucchini aufbringen und wieder mit 1/3 der Füllung und Mozzarella bestücken. Diesmal etwas von der Kochsahne darüber geben. Die dritte Lage Zucchini mit Füllung und Mozzarella aufbringen. Zum Abschluss die letzte Lage Zucchini darüberlegen, mit Kochsahne begießen und den restlichen Mozzarella darauf verteilen.
 

Guten Appetit!

Mittwoch, 15. August 2018

Listen: Die Eule von Askir (Richard Schwartz)

22stündige Entdeckungsreise der Ewigen Stadt


(c) Thalia.de
Taschenbuch: 14,00 €
E-book: 10,00 €
Hörbuch: 9,50 € (audible Guthaben)

Kurzrezension

Die gesamten Askir/Götterkriege-Reihen stehen in meinem Bücherregal. Die Eule von Askir ist der einzige Band, den ich mir als Hörbuch gegönnt habe. Richard Schwartz Erzählstil bringt mich immer zum Schmunzeln - egal ob gelesen oder gehört.
 
Dieser Band findet vor dem Eintreffen der Gefährten in Askir statt. Seit langen Jahren gibt es endlich wieder eine Eule, die junge rothaarige Desina. Als ein Diener der aldanischen Botschaft auf grausame Weise ermordet wird und eine seltsame Wolfskopfstatue in die Hände ihres Ziehbruders und berüchtigten Diebes Wiesel gerät, wird Desina damit betraut den Mörder zu finden. Ihre Vermutung: seit Langem treibt wieder ein Seelenreiter sein Unwesen in Askir. Sie soll zwar Recht behalten, doch die Wahrheit ist noch viel gefährlicher...
 
Gewohnt ausführlich, detailreich und ruhig (für manch einen vielleicht etwas schleppend) erzählt Richard Schwartz diese Geschichte, in der sich die Vorfälle häufen. Die Protagonisten sind einfallsreich und mutig. Allerding schreitet die Handlung sehr langsam voran. Das muss man schon mögen.
 
Stabsleutnant Santer nimmt in diesem Band Havalds Rolle als gelassener Soldat ein, wobei ich Desina deutlich angenehmer als weibliche Hauptperson empfinde als Leandra in der Askir-Reihe oder Serafine in der Götterkriege-Reihe, da Desinas Zuneigung zu Santer nicht zu ständigen, unnötigen Keifereien führt und Desina nicht als zu selbstüberzeugt dargestellt wird. Überhaupt ist Desina eine sehr sympathische Protagonistin, die nicht davor zurückschreckt, ihre Grenzen zu gestehen oder um Hilfe zu bitten. Gleichzeitig glüht sie vor Lebensfreue und Neugier, die besten Voraussetzungen für eine Eule.

Auch wenn die Charaktere sehr glaubwürdig dargestellt sind, ist zieht sich dieser Band doch ein wenig. Die Handlung ist spannend, wird aber zu schleppend entsponnen. Es ist leider nicht das beste Buch von Richard Schwartz.

3,5 Sterne

Dienstag, 14. August 2018

Rezension: Das Rote Adressbuch (Sophia Lundberg)

Eine Hymne an alle Großmütter


(c) Thalia.de
Gebundene Ausgabe: 20,00 €
E-book: 14, 99 €
Hörbuch: 13,95 €

Inhalt:

Doris steht am Ende ihres Lebens. Pflegerinnen, Schmerzen und Eintönigkeit gehören nun zu ihrem Alltag - doch das war nicht immer so. Als sie mit 13 Jahren nach dem Tod ihres Vaters das Haus verlassen muss, um selbst Geld zu verdienen, beginnt für sie eine lange, bewegte Reise, die leider nicht nur die Lichtseiten der berühmten Städte Paris, New York und Stockholm kennt. Jetzt, in ihrem Lebensabend, schreibt sie ihre vielen Erinnerungen für ihre Nichte Jenny anhand eines Adressbuchs nieder, in dem sie die Namen derjenigen Menschen vermerkt hat, die ihren Lebensweg gezeichnet haben. Hinter zu vielen steht inzwischen: TOT...
5 Sterne
 

Cover:

Das Cover ist einzigartig schön. Manchmal braucht es nicht viel, für einen ansprechenden Umschlag. Es sieht aus, wie eines dieser seidenen Notizbücher und passt daher sehr gut zum Titel.
5 Sterne
 

Erzählstil und Handlung:

Die Erzählung wechselt zwischen der Er- und der Ich-Perspektive hin und her, was Doris' gedankliche Zeitreise in ihre eigene Vergangenheit deutlich macht. Ihr gegenwärtiges Ich hat mit dem Leben abgeschlossen (Er-Perspektive). Ihr vergangenes Ich war voller Leben (Ich-Perspektive). Im Verlauf des Buches ermöglicht diese Perspektivenwahl Jennys Eintritt in die Geschichte.
Die Autorin schildert bildreich und gefühlvoll die verschiedenen Etappen von Doris' Leben anhand der Adressbucheinträge. Verabschiedet sich eine Person aus Doris' Leben, erscheint der Name durchgestrichen und mit "TOT" markiert als Überschrift. Ich finde diese Art, zu erzählen, sehr gut gewählt, denn es sind die vielen verschiedenen Menschen, denen wir begegnen, die unsere Lebensbahn beeinflussen.
Sophia Lundberg nimmt uns mit auf eine Reise in die Städte der Träume, Paris und New York, in den 30er bis 40er Jahren, und zeigt uns sowohl die Licht- wie auch die Schattenseiten anhand von Doris' ungewolltem Job als Mannequin und ihrer unglücklichen Liebe zum Amerikaner Allan Smith. Wir fiebern mit Doris mit, hoffen bei jeder neuen Seite auf einen Lichtblick, auf ein Happy-End, dass es ihr ermöglicht, mit ihrem Leben endgültig, zufrieden abzuschließen.
5 Sterne
 

Charaktere:

Von meinen Großmüttern kenne ich Doris' Haltung im Hier und Jetzt sehr gut. Zu Beginn ist sie für den Leser sehr schwierig zu verdauen, ein wenig deprimierend sogar, wenn Doris sich selbst als "alte Schrulle" bezeichnet und Jenny immer wieder mitteilt, dass es bald so weit ist. Tatsächlich aber ist Doris, wie meine Großmütter auch, ein Mensch voller Leben und voller Liebe, die sich stets ihrer Familie verschrieben hat und zu früh erwachsen werden musste. Die Zwischenkriegs- und Nachkriegsgenerationen hatten keine einfache Jugend, fiel doch die Welt um sie herum zu Schutt und Asche. Umso bemerkenswerte finde ich es, wie wichtig sie die Familie einstufen und über alles andere stellen.
Jenny steht in der Mitte ihres Lebens, verheiratet mit 3 Kindern, und vermisst ihre Großtante Dossi sehr, da es in ihrer Ehe grieselt und sie sich aufgrund der Kinder nie selbst verwirklichen konnte. Als die Nachricht von Doris' zunehmend schlechteren Gesundheit Amerika erreicht, beschließt sie sofort, zu ihr nach Stockholm zu fliegen - komme, was wolle. Diese Entscheidung stellt sie und ihren Ehemann Willie auf eine harte Probe: die Entscheidung zwischen ihrer neu gegründeten Familie und ihren eigentlichen Wurzeln. Ich bin froh, dass sie sich für Doris entscheidet, schließlich ist ihre Beziehung etwas ganz besonderes.
5 Sterne
 

Fazit:

Dieses Buch regt zum Nachdenken an. Über die Freude über die kleinen Dinge im Leben. Über den Platz der Familie. Über die schwierigen Zeiten, die unsere Großeltern erlebt haben, die sich trotz allem immer mit viel Liebe und Hingabe um uns gekümmert haben. Ich freue mich, dieses Buch gelesen zu haben, und ich freue mich, meine Großmütter bald wiederzusehen und in die Arme zu schließen. Vielen Dank!
5 Sterne
 
[Vielen lieben Dank an Lovelybooks.de für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplars. Diese Rezension beruht auf meiner eigenen, freien Meinung.]
 
 

Dienstag, 7. August 2018

Rezension: Mein wunderbares Bücherboot (Sarah Henshaw)

Wofür ich dankbar bin...

 
(c) Thalia.de
Gebundene Ausgabe: 19,95 €

E-book: 15,95 €
 

 

Cover:

Das Cover ist einfach traumhaft. Ich liebe gezeichnete Cover. Es wirkt, wie der Umschlag einer Märchengeschichte und nimmt sich nicht zu ernst.
5 Sterne
 

Inhalt:

Sarah hat vor ein paar Jahren mit der finanziellen Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes Stu einen schwimmenden Buchladen auf dem Narrowboat Joseph eröffnet. Doch wie es mit vielen Buchhandlungen heutzutage läuft, scheitert auch Sarah daran ein gutes Geschäft zu machen. Die finanzielle Unsicherheit nagt nicht nur an ihr, sondern auch an ihrer Beziehung zu Stu. Bis sie schließlich ihre Sachen packt und sich mit Joseph in ein neues Abenteuer auf den englischen Kanälen stürzt. Dort tauscht sie Bücher gegen Essen, Dusche und Unterkunft und lernt viele Leute kennen. Nur was bedeutet ihre Reise letztendlich für sich selbst und für ihre Buchhandlung?
5 Sterne
 

Erzählstil und Handlung:

Sarah Henshaw nimmt uns mit auf eine bruchstückhafte Reise der Erinnerung an ihre Zeit auf dem Kanal. Somit handelt es sich um eine romantisierte Autobiographie über das Leben einer jungen, schwimmenden Buchhändlerin. Ich finde gerade die bruchstückhafte Darstellung der Ereignisse, mit vielen Einwürfen zu gelesenen Büchern und deren Bedeutung in Sarahs Leben sowie eingestreuten Erinnerungen und deren Auswirkungen auf die Sarah von heute, sehr ansprechend. Man kann sich gut vorstellen, wie Sarah so stundenlang die Kanäle hinaufschippert und mit sich selbst alleine ist. Daher ist diese Geschichte für mich weniger ein gefühlvolles Plädoyer für den Einzelhandel (was es natürlich trotzdem ist), sondern die Erzählung einer Selbstfindung. Sarahs Generation (die heutigen Leute um die 30) hat meines Erachtens viel mit den hohen Erwartungen zu kämpfen, die sie sich selber für ihr Leben gesteckt haben, und auch dem hohen Leistungsdruck der heutigen Gesellschaft. Es scheint schwierig, seinen großen Traum zu verwirklichen, wenn er nichts mit erfolgreichem Banking zu tun hat.
5 Sterne
 

Charaktere:

Die Protagonistin ist die Autorin selbst. Manchmal versteht mein ihre kindliche Art nicht so ganz und würde ihr gerne sagen: „Reiß dich doch mal zusammen, Mädel!“, doch genau das macht den Charakter authentisch. Gleichzeitig ermöglicht dieser kindliche Blickwickel auch, dass sich Sarah über kleine Dinge freuen und staunen kann. Über das Buch hinweg merkt der Leser, wie sie reift und selbst bemerkt, dass ihre Reise viel mehr ist, als die missionarische Mission, die sie sich selbst gesetzt hat. Sie betrachtet die Beziehungen zu ihren Eltern, Freunden und zu Stu immer wieder neu. Sie wächst auch von einer jammernden, teils unfähigen jungen Frau zu einer ambitionierten, einfallsreichen Geschäftsfrau, ohne ihre Liebe für die Fantasie zu verlieren.
Stu ist der stete Begleiter, anwesend oder abwesend, dieser Geschichte. Nach ihrer Trennung zu Beginn des Buches vor der Reise, steht er Sarah trotzdem mit Geld und Tat zur Seite, nimmt mit ihr an einem Wettrennen teil und überwindet mit ihr eine schwierige Passage bei Gewitter und Sturm, die man gleichsam als Metapher für ihre gescheiterte Beziehung sehen kann. In jedem Augenblick, da er erscheint, weiß der Leser um seine Liebe zu Sarah, die ihren Weg im Leben noch nicht so richtig gefunden hat (in der Gewitterpassage hält sie etwa die Karte falsch herum).
Sarahs Eltern erscheinen immer wieder kurz, man erfährt nicht viel über sie, außer dass sie ihre Tochter stets unterstützen. Gleichzeitig ist es gut, dass man sie selten sieht. Sarah wird schließlich erwachsen in dieser Geschichte.
5 Sterne
 

Fazit:

Dieses Buch ist für ich das Highlight meines Sommers. Sarahs reflektierte Art, auf die Zusammenhänge zwischen ihrer Kindheit, ihren geliebten Büchern und dem Hier und Jetzt zurückzublicken und daran zu wachsen, sollten uns allen ein Beispiel sein. Ich denke, es schadet nicht, wenn sich jeder einmal eine solche Auszeit nimmt und über sein Leben nachdenkt: ob man da ist, wo man sein wollte; ob einen seine Arbeit und Beziehung erfüllt; und wie uns unsere Vergangenheit geprägt hat. Sarah wächst in diesem Buch und bleibt doch sie selbst. Besonders ihr Verhältnis zu Stu, das eigentlich über allem steht, hat mich sehr berührt.
5 Sterne

Mittwoch, 1. August 2018

Kurzrezension: Magisterium 4 (Holly Black & Cassandra Clare)

Ist es falsch, sich seinen besten Freund zurückzuwünschen?

(c) Thalia.de
Gebundene Ausgabe: 17,00 €
E-book: 12,99 €
Hörbuch: 13,99 €

Klappentext:

Callum und Tamara haben einen schrecklichen Verlust erlitten. Sie wissen zwar endlich, wer im Magisterium ihr Gegenspieler ist. Aber sie können sich nicht sicher sein, wer sich im Kampf auf ihre Seite schlagen wird. Während sich die Kräfte des Bösen weiter im Hintergrund sammeln, gerät Callum immer stärker in eine Zwickmühle. Da er das Erbe des Feindes des Todes in sich trägt, könnte er dessen dunkle Gabe nutzen und für sich und seine Freunde geliebte Menschen vom Tod zurück ins Leben holen. Doch welchen Preis muss er zahlen, wenn er sich wirklich mit dem Bösen einlässt?

Fazit:

In diesem Band steht Call vor den bisher schwierigsten Entscheidungen in seinem Leben. Es ist damit der bisher düsterste Band der Reihe. Call befindet sich auf der Flucht - was führt Alex' Stiefmutter im Schilde, als sie ihn und Tamara zu Meister Joseph bringt? Als Leser fühlt man sich nahezu genauso ausgeliefert wie Call, der wieder einmal nicht weiß, wem er vertrauen soll. Sind Meister Josephs Motive doch gerechtfertigt? Ja, was würde Call tun, wenn er seinen besten Freund zurück ins Leben rufen könnte? Es ist spannend und gleichzeitig grausam, Call dabei zuzusehen, wie er ein Mal ums andere eine Entscheidung treffen muss, die für Tamara und Jasper immer schwerer zu tragen wird. Die aufkeimende Liebe zwischen Call und Tamara ist dabei nur ein kurzer Trost, denn die Frage, ob ein einziger Mensch, wenn er die Macht hätte, über Leben und Tod entscheiden sollte. Mit jeder Seite bricht Calls Seele weiter, schließlich ist er noch ein Junge, der sich mit einer der größten ethischen Fragen der Menschheitsgeschichte auseinandersetzen muss.
 
Spoiler !
 
Hier muss ich erwähnen, dass ich das Hörbuch gehört habe, da es in Frankreich nahezu unmöglich war, an ein günstiges Taschenbuch zu kommen. Ich fand, dass die Geschichte diesmal durchaus Hänger hatte, etwa in Meister Josephs Haus vor Aarons Wiederbelebung, und auch während der finalen Schlacht, in der es einige Deus Ex Machina-Momente gab... Die Beziehung zwischen Tamara und ihren beiden sehr verschiedenen Schwester kommt mir ebenfalls etwas zu kurz!
 
3,5 Sterne

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