Heute starten wir gemeinsam in mein Gartentagebuch, und zwar mit einer kurzen Vorstellung meines Gartens und unseren Zielen und Überlegungen für das Gartenjahr 2020.
Hochbeet mit Frühbeetdach Marke Eigenbau (Südexposition)
Habt ihr auch einen eigenen Garten? Oder habt ihr schon immer einmal von einem Garten geträumt?
Für meine Familie kommt ein Leben ohne Garten gar nicht in Frage - und für mich kein Leben ohne Gemüsegarten! Seit ich denken kann, baut meine Familie teils sporadisch teils ambitioniert Gemüse und Obst an. Mein Opa hat sich sogar einen Weinberg in Italien angelegt, auch wenn der nicht viel abwirft. In unserem ersten Garten hatten wir vor allem Obst, Nüsse und Beeren. Meine Mutter hat auch ein wenig Gemüse angebaut. Bei meiner Oma verfiel derweil der schöne Gemüsegarten meines Uropas, den ich nur noch als Unkraut- und Kräuterwiese kennengelernt habe. Früher einmal muss er sehr schön und sein ganzer Stolz gewesen sein. Und dann kamen unsere Exodusjahre, erst sind wir nach Frankreich gezogen und dann meine Großeltern definitiv nach Italien umgesiedelt - damit sind wir alle in einem milderen Klima als im hintersten Bayern gelandet, und haben damit seither auch noch bessere Chancen, was die Vielfalt der Gartengestaltung angeht. In Italien ist es mein Opa, der das Gartengeschehen bestimmt - und leider zum Leidwesen aller, nicht nach den vorbildlichsten Methoden wirtschaftet... Trotzdem baut er immerhin das Sommergemüse komplett selbst an, selbst wenn die Familie mal komplett unten in Italien ist, reichen die Zucchini, Tomaten und Bohnen super. Aber lernen kann ich da leider von ihm nichts.
Bei uns ist es meine Mutter... bei meiner Rückkehr nach meinem Umweltingenieurstudium war ich voller Elan und Überzeugung, mit kleinen Schritten zum Selbstversorger zu werden - zumindest für ausgewählte Gemüse. Vor allem aber macht mir die Arbeit im Garten und das Rumexperimentieren Spaß - wofür ich jetzt auch den vollen Freibrief habe. Unseren Gemüsegarten bewirtschafte ich also seit drei Jahren, davon 2 komplett selbstständig.
Wie sieht unser Garten denn so aus?
Wenn ihr von der Wurzelwerk-Facebookgruppe kommt, kennt ihr meinen Garten ja schon.
Zu Anfang war unser Garten ein Kartoffelacker (jetzt Glasgewächshaus) und ein vernachlässigter Staudengarten. Daraus hat Mama mit viel Fleiß und Schweiß ein grünes, blühendes und brummendes Paradies geschaffen. Bei uns gilt der Grundsatz: was grün ist und blüht, darf bleiben. Von daher gibt es den Begriff "Unkraut" bei uns nicht wirklich, obwohl wir natürlich hie und da eingreifen, wenn zum Beispiel eine Winde unseren Lavendel knebelt.
Unser Gemüsegarten ist entsprechend in das Gartenensemble eingegliedert und wir streben auch hier den Grundsatz "Hauptsache es wächst" an.
Der Gemüsegarten besteht aus:
Blick von oben auf unseren Dschungel
- einem Glasgewächshaus mit mobiler Heizung: hier findet die Überwinterung von Zierpflanzen und die Anzucht unserer Gemüsepflanzen statt. Was ist eigentlich eure Lieblingsanzuchtmethode? Bald werde ich einen Post zu verschiedenen Methoden machen, die bei mir mehr oder weniger Erfolg hatten. Dieses Jahr sollen außerdem Okra, Tomaten und Paprika in das Gewächshaus ziehen in Mischkultur mit Wurzelgemüse und Salat in Betonwannen (mehr dazu auch bald im Post zu meinem Gartenplan).
- einem Foliengewächshaus, das wir leider noch aussteifen müssen und das den unbepflanzbaren Platz vor unserem Kompost und unter unseren Robinien optimieren soll. Auch hier werden Tomaten, Paprika und Auberginen einziehen.
- einem Hochbeetgarten Marke Eigenbau, da unser Boden einfach viel zu hart ist und wir nicht Jahre in die Bodenverbesserung stecken wollten. Alle unsere Hochbeete funktionieren seit diesem Jahr auch als Hochbeet, was wir bei denen mit Kleingewächshäusern drauf auch tatsächlich 2020 schon umgesetzt haben. Die anderen "Hauben" kamen erst im Laufe der Corona-Paralyse dazu. Für die Salatkultur im zeitigen Frühjahr kann ich das nur empfehlen!
- einer Urban Gardening Zone mit Unterstand für den Gemüsegarten im Kübel, wo ich gerne Jen's Methode vom Gartengemüsekiosk umsetzen möchte, um Tomaten und Chili anzubauen.
Kater und Gartenkaiser Nero ist natürlich auch immer mit dabei
Was sind unsere Gartenziele dieses Jahr?
Ich finde es immer wichtig, mir zu Beginn des Gartenjahres Ziele zu stecken - das greift Marie von Wurzelwerk im Gemüsegarten starten-Onlinekurs ja auch prima auf. Wie ist das nun für uns?
- Wie viele Menschen möchte ich versorgen? 3 - wenn wir etwas einfrieren können, gerne ;)
- Wie viel Zeit möchte ich in den Anbau investieren? gerne 1 Stunde pro Tag - im Moment geht ja - leider? - mehr
- Warum möchte ich Gemüse anbauen? um unseren Bedarf vor allem im Sommer, und insbesondere an Salat, Tomaten und Zucchini zu decken - um ein bisschen rumzuexperimentieren für den großen Gemüsegarten der Zukunft - um eine nützliche und nachhaltige Freizeitbeschäftigung an der frischen Luft zu haben
Und was würde euch so interessieren?
Ja, was sind die Gemüsegartenthemen, die euch am Herzen liegen und die ihr gerne auf diesem Blog mitverfolgen wollen würdet? Schreibt es mir gerne unten in die Kommentare!
Was erwartet euch im Gartentagebuch (GTB) 2020?
- mein Gartenplan
- meine Mischkulturexperimente
- meine Fails und Erfolge
- hoffentlich ein paar nützliche Tipps und Tricks für euch
- ein wöchentliches Gemüsegartenupdate
- hoffentlich ein paar schöne Bilder
- meine Techniken - oder wie ich meinen Garten nutzbar mache
- meine Versuche, meinen Traumbauerngarten zu entwerfen.
Und? Kommt ihr mit auf die Reise?