Montag, 16. Juli 2018

Reisetagebuch: Oslo - Tag 1

Dienstag, 03.07.2018

Anreise Paris CDG - Oslo Gardermoen

Ich sitze seit 6 Uhr am Flughafen, weil meine Mutter zu ihrer Arbeit nach Deutschland fliegen musste. Mein Flieger geht aber erst um 10 Uhr 40. Ich bestelle mir also ein viel zu teures Frühstück (6,50 €) und mache mich daran, meine Hausaufgaben abzuarbeiten. Fernstudium ist praktisch, das kann man überall machen, auch am Flughafen. Bei schwülen 28 Grad steige ich endlich mit der letzten Boardinggruppe in den Flieger. Es geht los! :)

Kleiner Dämpfer ist nur, dass das Flugzeug auf unangenehme - ich hoffe - 20 Grad heruntergekühlt wird. Habe mich Gott sei Dank miz langer Hose und Jacke gewappnet. Aber großer Bonus: wir fliegen von Westen in den Fjord von Oslo ein, überqueren ihn und bekommen so einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und ihre Inseln. Man sieht sogar die Holmenkollen-Skisprungschanze! Von meiner Gastgeberin erfahre ich später, dass es eher selten ist, dass über den Fjord eingeflogen wird.
 
Oslo Fjord von oben
 
Am Flughafen angekommen geht alles kinderleicht. Ich habe mir die Zugticketapp von Ruter bereits zuhause auf's Handy geladen und das Zugticket (101 NOK) per Karte bezahlt. 2 Minuten bevor man in den Zug steigt, muss man es aktivieren (dafür braucht man stabilen WLAN, der vom Flughafen ist leider alles andere als stabil, also die guten alten mobilen Daten aktivieren -.-). Die Züge gehen im 10 Minutentakt. Am Hauptbahnhof hole ich mir im Visitorcenter meinen OsloPass (72 h) ab, der es mir ermöglicht, in den Zonen 1 bis 2 die öffentlichen Verkehrsmittel inklusive der Fähren zu den Inseln zu nutzen, und vielen Museen zu besuchen. Um 14 Uhr 30 etwa checke ich in meinem Zimmer in Nordstrand, circa 15 Minuten mit der Tram zum Zentrum, ein, nehme eine kalte Dusche und auf geht's!
 

Erste Erkundungen


Bilder in Relief für Blinde, Edvard Munch Museum
 
Der erste Stopp ist das Edvard Munch Museum (120 NOK). Dafür nehme ich die Tram zum Hauptbahnhof und von dort die Metro bis Torget. Es dauert etwas, bis ich das unscheinbare Museum gefunden habe. Ich wusste bereits vorher, dass ich den Schrei hier nicht finden würde, aber mir ging es eher darum, die Entwicklung des Malers nachzuverfolgen. Dafür ist dieses Museum sehr gut, das frühe bis sehr späte Werke zeigt. Ein kleines Booklet zur Ausstellung erläutert die Hintergründe der wichtigsten Gemälde - leider darf man es nicht mitnehmen.

Gewächshaus, Botanischer Garten
 
Der zweite Stopp ist direkt neben an: der Botanische Garten (frei). Es interessant angelegter Außenbereich: in verschiedenen Terrassenlandschaften kann man die Flora ganz Norwegens erkunden. Am niedrigsten Punkt befindet sich eine kleine Freilichtausstellung zum Thema Wikinger mit einem stilisierten, begehbaren Schiff. Das Gewächshaus ist ebenfalls sehenswert und beherbergt verschiedene exotische Pflanzen.

permanente Ausstellung zu den Nobelpreisträgern, Friedensnobelpreiscenter
 
Als nächstes habe ich per Tram einen Bogen zurück zum Stadtzentrum geschlagen und habe das Friedensnobelpreiscenter (100 NOK) am Rathauspier besucht. In Oslo wird der Friedensnobelpreis verliehen, alle anderen Nobelpreise werden in Stockholm verliehen. Eine ausführliche Ausstellung über den Nobelpreisträger von 2017, ICAN, berichtet über den bisherigen Einsatz von Atomwaffen und den Kampf gegen sie. Anschließend gelangt man in die permanente Ausstellung zu sämtlichen Preisträgern (Foto), die aus Monitoren besteht, die auf Beschattung bzw. Annäherung reagieren und kurz den Betrag der jeweiligen Preisträger schildern.

Abendessen
 
Irgendwann hat mich dann der Hunger erwischt. Essen in Oslo ist eher teuer, zum großen Teil teurer als in Paris. Der Mittagstisch ist günstiger, aber man kann auch abends mit einem Hauptgang glücklich werden. Ab 11 Uhr 30 haben die meisten Lokale bis in die Nacht geöffnet. Das Pipervika bietet Frisches aus dem Meer - für mich Miesmuscheln in Weißwein und Pommes mit Remoulade (225 NOK). Das Restaurant liegt direkt am Rathauspier mit wunderbarem Blick über den ganzen Hafen und hinaus in den Fjord. Man kann von hier aus den Fähren beim Kommen und Gehen zusehen. Sehr lecker!

Rathaus

Zum Abschluss begebe ich mich noch auf einen Spaziergang entlang des Hafens, ausgehend vom Rathaus, um die Akerhusfestung bis hin zur Oper. Mit der Tram fahre ich letztendlich zurück nach Nordstrand und schlafe müde ein...

Akerhusfestung aus der Renaissance

 [Wundert euch nicht wegen dem Datum auf den Fotos, meine Kamera hatte ein paar Problemchen ;) ]

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