Leider bin ich diese Woche nicht wirklich zum Schreiben für den Blog gekommen - diese Woche war die große Pflanzwoche, und trotzdem ist noch immer nicht alles auf dem Gewächshaus ausgezogen...
Heute möchte ich mich mit euch mal dem Thema Süßkartoffel widmen. Ich habe mich in meiner Studienzeit und der Umstellung zur Pescatarierin mit allerhand Gemüse beschäftigt, dass es bei uns nie auf dem Teller gegeben hatte: Kürbis, Kohl, ... und eben Süßkartoffeln. Dabei habe ich meine Liebe zu dieser drolligen Knolle entdeckt.
Am liebsten esse ich Süßkartoffeln als Ofenkartoffeln mit einer Balsamico-Honig-Glasur und einem Minz-Joghurt-Dip. Was ist denn euer liebstes Süßkartoffelrezept?
Und dieses Jahr sollte die Süßkartoffel nun auch bei uns im Garten einziehen. Ich habe mich schlau gemacht, und da sie ja üppig bestückte Ranken und recht hübsche Blüten ausbilden sollen, fand ich das eine super Möglichkeit, unsere Wassercontainer und die Mäuerchen um unsere Baubrache vorm Haus zu begrünen.
Das Ziehen von Trieben aus einer gekauften Knolle hat leider weder bei einer orangen noch einer lilanen geklappt. Ich vermute mal, dass die Knollen mit einem Mittel behandelt worden waren, das das Austreiben verhindern soll... Also nach dem Ende des Lockdowns ab ins Gartencenter - ich habe eine geschlagene Stunden im eisigen Nordwind angestanden. Dann waren die irgendwie nicht beim Gemüse zu finden. Zuerst bin ich nur auf die dekorativen Varianten gestoßen, dann ein Lichtblick, zwei dekorative Sorten mit ausdrücklich essbaren Knollen. Und schließlich in der gut versteckten Bioabteilung vier weitere Sorten!
Sorten
Ich habe meine Auswahl nicht sehr gezielt getroffen. Ich wusste nur, dass Evangeline und Beauregard sehr ertragreich sein sollen. Um mich kurz zu fassen: ich habe einfach eingepackt, was ich gefunden habe. Hier möchte ich euch aber kurz die verschiedenen Sorten vorstellen:
Beauregard
Aussehen: orange Schale und oranges Fleisch, pfeilförmige grüne Blätter
Geschmack: süß-fruchtig, karottig
Ertrag: sehr ertragreich
Verarbeitungsmöglichkeiten:
Bonita
Aussehen: weißliche Schale und weißliches Fleisch
Geschmack: süß-nussig
Ertrag: ertragreich
Verarbeitungsmöglichkeiten: Ofenkartoffeln
Evangeline
Aussehen: rötliche Schale und orangenes Fleisch
Geschmack: süßer als andere Sorten
Ertrag: geringerer Ertrag
Verarbeitungsmöglichkeiten: Süßkartoffeltoast, Süßspeisen
Tahiti
Aussehen: lila schale und helllila Fleisch, fingerförmige lila Blätter
Geschmack: aromatisch
Ertrag: geringerer Ertrag
Verarbeitungsmöglichkeiten: Spinat, Puree, Pommes
Murasaki
Aussehen: lila Schale und weißes Fleisch
Geschmack: süß
Ertrag: geringerer Ertrag
Verarbeitungsmöglichkeiten: Pommes, Puree
Sakura
Aussehen: lila Schale und lila Fleisch, lila Blätter
Geschmack: süßlich, erinnert an Maronen; essbare Blätter
Ertrag: geringerer Ertrag
Verarbeitungsmöglichkeiten: Puree, Ofenkartoffeln
Pflanzung
Süßkartoffel kommen aus warmen, feuchten Regionen - und genau so mögen sie es gerne. Auf unserer Brache wird es ihnen daher hoffentlich gut gefallen.
Für die Pflanzung habe Grünabfalltonnen und runde Mörtelwannen (PE) verwendet. Ich war sehr skeptisch, als ich 20 L als geeignete Topfgröße gefunden habe. Die Knollen sollen ja Platz haben und eine ordentliche Ernte bringen...
In den Boden werden Löcher gebohrt, damit das Wasser abfließen kann. Jede Tonne bekommt außerdem einen Untersetzer, damit die Pflanzen sich notfalls Wasser nachziehen können. Eine Handbreite Drainageschicht aus Kies sorgt ebenfalls dafür, dass die Knollen später keine nassen Füße bekommen. Aufgefüllt wird mit reichhaltiger Erde zum Gemüseanbau, da Süßkartoffeln Starkzehrer sind.
Die Süßkartoffeln Tahiti und Sakura in der Mörtelwanne, Evangeline und Beauregard in der Gartentonne
Um ein paar Hightlights zu setzen, habe ich ebenfalls Sonnenblumen, Malven, Borretsch, Kapuzinerkresse und Ziererbsen dazugesetzt. Ich bin gespannt, wie das wird!