Mittwoch, 5. September 2018

Rezension: The Fifth Season (N. K. Jemisin)

"Syenite, cut and polished"

Ich habe das Buch in Oslo am Flughafen gesehen, die Beschreibung gelesen und es abphotographiert. Fast ein Monat später habe ich es mit dann doch bestellt...
 
Teil 1 der Broken Earth-Reihe.
 
(c) Thalia.de
Taschenbuch: 8,99 €
E-book: 5,99 €
 

Klappentext

THIS IS THE WAY THE WORLD ENDS . . .
FOR THE LAST TIME.
 
IT STARTS WITH THE GREAT RED RIFT across the heart of the world's sole continent, spewing ash that blots out the sun.
 
IT STARTS WITH DEATH, with a murdered son and a missing daughter.
 
IT STARTS WITH BETRAYAL, and long dormant wounds rising up to fester. This is the Stillness, a land long familiar with catastrophe, where the power of the earth is wielded as a weapon. And where there is no mercy. (Thalia.de) 
 

Cover

Ein Ausschnitt, aus einer bröckelnden Wand. Mehr brauchen wir nicht, um zu verstehen, dass die Welt droht, unterzugehen. Das Ende einer glanzvollen Zivilisation naht.
5 Sterne
 

Inhalt

Ein mächtiger Mann beschwört die Mächte herauf, die die Welt von Stillness alle paar Jahrhunderte oder Jahrtausend in Zeiten der Unruhe und der natürlichen Katastrophen stürzen: die Fünfte Jahreszeit. Doch diesmal ist der Ursprung dieses Wandels ein einzelner Mensch und nicht der Zorn von Vater Erde. Und diesmal wird mit der Fünften Jahreszeit die Welt untergehen...
Damaya ist auch eine von ihnen. Eine dieser Kreaturen, die das Reich Sanze zu seinen Knechten macht, um seine Siedlungen und seine Bevölkerung zu schützen. Als sie an einen Hüter verkauft wird, beginnt ihre Ausbildung auf grausame Art und Weise. Denn die Grits müssen lernen, dass sie ohne ihre Hüter gar nichts sind...
Syenite hat sich bis zu ihrem vierten Ring hinaufgearbeitet und strebt an, eine der mächtigsten ihres Ordens zu werden. Dann schickt man sie zum einzigen Zehn-Ringer, Alabaster, mit der Mission, ein Kind zu zeugen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise in die Küstenstadt Allia, deren Hafen von einem Korallenriff blockiert wird. Doch dann geht alles schief: Alabaster wird vergiftet und Syenite deckt eins der größten Geheimnisse der Menschheit auf. Was den Hütern gar nicht gefällt...
Und Du bist mittendrin. Du bist eine Frau, die gar nicht in dieses Dorf gehört. Du bist eine Mutter, deren Sohn von seinem Vater grausam erschlagen und deren Tochter entführt wurde. Du bist eine von wenigen Verhassten, denn du hast die Macht, die Kräfte der Erde zu kontrollieren. Du könntest du Welt zum Einsturz bringen.
5 Sterne
 

Erzählstil und Charaktere

Wir folgen drei Protagonisten.
Damaya, die angsterfüllt ihre Ausbildung zur Orogenen beginnt. Mit Damaya lernen wir das Fulcrum und die Order kennen. Damaya durchlebt harte Zeiten geprägt von Gewalt und Missgunst, aber sie deckt auch ein Geheimnis des Fulcrums auf, das bittere Konsequenzen für sie haben könnte.
Syenite hat ihre Ausbildung bereits hinter sich und zeigt uns die dunklen Seiten der Medaille. Denn das Fulcrum züchtet Orogene, da Fulcrumgeborene leichter zu manipulieren sind als Wilde. Und was passiert mit den Kindern, dir ihr Talent nicht kontrollieren können? Und wie steht die Außenwelt der zerstörerischen und gleichzeitig heilbringenden Macht der Orogenen gegenüber? Syenite ist eine starke, entschlossene Frau, die sich auf ihrer Reise mit Alabaster langsam aus den Ketten des Fulcrums löst und die wahren Ausmaße ihrer Macht kennenlernt.
Und die größte Überraschung: Du bist auch dabei. Die Autorin hat Dir auch eine Rolle in diesem Buch zugedacht. Und das hat mich ab der ersten Seite vom Hocker gerissen. Es ist nur ein Stilmittel und doch: es sind Deine Gefühle, als du Deinen toten Sohn entdeckst. Es ist Dein Misstrauen, das Du Deinen Gefährten gegenüber bringst. Und es ist Dein mulmiges Gefühl im Magen, dass Deine Vergangenheit droht, Dich einzuholen, während die Welt um Dich herum untergeht.
5 Sterne
 

Fazit

N. K. Jemisin hat mit diesem Buch viele Highlights im Fantasy-Genre gesetzt. Mit ihrer phantastischen Welt, in der manche Menschen so viel zerstörerische Kraft besitzen, dass sie die Tektonik beeinflussen können, schafft sie ganz neue Meilensteine in der Literatur. Wir haben es hier mit einer ganz anderen Dystopie zu tun, als wir sie eigentlich kennen, denn Jemisin setzt nicht die Technik oder eine Krankheit als Ursache der Vernichtung der Menschheit an, nein. Es sind Menschen, die dies zu tun vermögen. Gleichzeitig spricht sie das sensible Thema der Minderheitenverfolgung an, denn das ist es, was Damaya und Syenite widerfährt. Die Orogenen sind eine Minderheit, die von den Machthabern in ein Lager gebracht und anschließen für ihre Zwecke (vornehmlich zwar gute Zwecke) ausgenutzt werden. Sie werden eher als Mittel gesehen, wie das Beispiel von Alabasters Kindern zeigt. Mittel, die genutzt, ausgenutzt und übernutzt werden können. Und letztlich ist es Jemisins gewählter Erzählstil, der mein Herz höher schlagen lässt. Der Leser wird durch die direkte Ansprache regelrecht in die Geschichte hineingezogen und nicht mehr freigegeben, bis sich die drei Handlungsstränge zu Buchende auf überraschende Weise kreuzen.
5 Sterne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Empfohlen

GTB #7: zum ersten Mal Süßkartoffeln!