Das Alkoholproblem
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Taschenbuch: 10,00 €
eBook: 8,99 €
Versteht mich nicht falsch, dieses Buch ist sehr unterhaltsam. Aber ich kann und will es nicht besser bewerten, da es, meiner Ansicht nach, Alkohol als die Lösung sehr vieler Probleme verherrlicht. Beziehungsweise, Chardonnay.
Den ersten Band von Catalea Morgensterns Geschichte hab ich dank der Lesejury in einer Leserunde kennengerlernt. Auch damals habe ich das Alkoholproblem bereits angemerkt, aber die meisten anderen Teilnehmer haben es mit "das gehört nun mal als Sünde zu der ganzen Höllen-Geschichte dazu" abgetan. Und ich dachte mir: "Okay, ja, soooo schlimm war es auch gar nicht." Die Kombination aus Markennamen und Cataleas Unfähigkeit, trotz Schmerzen und Unpraktikabilität auf High Heels zu verzichten, waren damals noch nervtötender.
Nun hat es sich aber umgekehrt.
Catalea Morgenstern hält sich im ersten Kapitel eine Pistole an den Kopf, weil es nun mal nicht anders geht, ihren Vater Luzifer als Vorstand der Firma zu ersetzen: sie muss sich erstmal ins Jenseits katapultieren. [Hier bitte schweren Seufzer einbauen.] Ja, ja, es macht Sinn mit der Geschichte, aber ist es nicht auch eine Verherrlichung des Selbstmordes? Ich bin zu kritisch, oder?
Ich liebe Cataleas und Timurs Humor, ihre Beziehung, und auch die ganze Konzeption der Firma ist genial. Sogar die Hauptstory um die Revolten im neunten Kreis, die Attentate auch Catalea und Jans nervende Auftritte finde ich, für einen Liebesroman, gar nicht mal so übel.
Wäre da nicht Cataleas unablässiges Lechzen nach Chardonnay. Ja, sie ist die Teufelin. Und ja, normales Wasser tut's dann nicht mehr. Das kann ich alles verstehen. Aber es muss nicht in jedem einzelnen Kapitel als Lösung für einen Streit mit Timur, für Jans Auftauchen, für ein Treffen mit den Sieben, für einen Anschlag auf ihre Person... etc. als Lösung dienen. Nein!
[Diese Rezension findet ihr auch unter meinem Pseudonym _serafina_ auf Lesejury: http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/131063/User]
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